Junggesellin Ade!
- Jasmin
- 24. Juli 2020
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Aug. 2020
Um mein Dasein als Junggesellin gebührend zu verabschieden, hat Darja sich einiges einfallen lassen. Aber fangen wir am Anfang an.
Vorbereitungen
Zwei Tage vor besagtem Tag erhielt ich ein Bild von entsprechenden Utensilien, welche für die Überraschung genutzt werden: Ein Hammer und eine Kreissäge.
Erster Gedanke: Wer wird ermordet???
Des Weiteren erhielt ich die Angaben, dass die Kleidung bequem sein soll und ich solle nicht die schönsten Schuhe tragen. Es werde dreckig.
Ernsthaft? Also noch einmal: Wen oder was opfern wir dem heidnischen Gott der Ehe? ;-)
Mit Ausnahme der Uhrzeit, wann ich denn bereit sein sollte, nämlich um 15.00 Uhr, blieben mir weitere Details jedoch verborgen.
Daher kommen wir nun zum Tag des Polterabends bzw. Junggesellinnenabschieds.
25. Juli 2020
Es ist 13.00 Uhr und die erste Komplizin der heutigen Runde steht vor unserer Haustüre. Jessie war etwas früh dran (hiess es nicht 15.00 Uhr? ;-) Und ich dachte noch, dass ich um 14.00 Uhr bereit sein will. Das sollte doch reichen xD Falsch gedacht!). Doch so blieb uns noch etwas Zeit, uns nach der langen Corona Zeit endlich mal wieder zu sehen und uns auszutauschen. Um 14.15 Uhr klingelte es erneut an der Tür: Die nächste Komplizin, Karin, war ebenfalls etwas früher dran. Schwer bepackt mit einer riesigen Tupperware-Dose - welche für später gedacht ist.
Doch viel Zeit für weitere Gespräche blieb uns nicht. Der Start des Abenteuers wurde ausgerufen als Darja schliesslich kam, um uns abzuholen. Ich war sehr gespannt, was nun auf uns zukommen sollte. Gemäss Jessie und Karin hatten sie zwar mehr Informationen als ich, allerdings tappten auch sie ein wenig im Dunkeln.
Nach Begrüssung von Darja wurden meinen beiden Mitstreiterinnen und meiner Wenigkeit mit plüschigen, rosa Augenbinden die Augen verbunden. Ebenfalls mussten wir unsere Taschen inkl. Handys abgeben. So sassen wir dann im Auto, nichts ahnend, wo es hingehen soll. Stefanie, die Schwester von Darja, fuhr uns zum entsprechenden Ausgangspunkt. Mit Sprüchen wie "Da rechts die Strasse runter geht es nun nach Hoffeld, oder Darja?" wollte man uns in die Irre leiten. Schliesslich sollten wir ja nicht wissen, wo wir sind. ;-)
Ein paar Minuten später blieben wir stehen und stiegen aus dem Auto aus. Doch die Augenbinden mussten bleiben. Um unseren Ausgangspunkt für das Spiel zu erreichen, mussten wir noch ein Stück gehen. Wie bei einer Polonaise liefen wir - Darja als einzig Sehende voran - über Stock und Stein. "Achtung, da ist eine Wurzel", "Jetzt geht es etwas runter" oder "Alle die kurze Hosen tragen, sollen die Füsse grosszügig heben. Es hat Brennnesseln" waren die Anweisungen. Für Aussenstehende musste diese Polonaise sehr witzig ausgesehen haben. Nach ca. 10 Minuten waren wir an unserem Startpunkt angelangt und durften uns setzen - die Augenbinde immer noch um den Kopf gewickelt.
Nun sollten wir eine betende Stellung einnehmen. Warum? Doch ein Stossgebet zum heidnischen Gott der Ehe? ;-)
Nein, damit es einfacher ist uns die Hände mit Kabelbindern zu fesseln. Und da das noch lange nicht gereicht hatte, wurden wir mit einer Schnur zusätzlich aneinandergefesselt. Hier erkennen wir die Arbeit eines Profis ;-) Es werden keine halben Sachen gemacht.
Darja drückte mir ein Papier in die Hände und gab eine letzte Anweisung: Die Augenbinden dürfen erst abgenommen werden, wenn sie den Startpfiff gegeben hat.
Während das Knirschen des Kieses unter ihren Füssen leiser und leiser wurden, warteten wir. Horchten. Warteten. Gefesselt. Mit verbundenen Augen. Im Wald. Völlig normal.

Game on!
Da war er - der Startpfiff! Das Spiel beginnt! Sofort nahmen wir unsere stylischen Augenbinden ab und lasen den Zettel. Darin stand, dass wir uns in der Welt von "The Walking Dead" befinden oder einfach gesagt, in einer Zombieapokalypse ;-) Jessie, Karin und ich wurden dabei von Darja und Lara getrennt. Sie haben uns aber Hinweise für die Rückkehr in unser Camp dagelassen. Unser Feind? Eine gegnerische Gruppe angeführt von dem Schurken Negan und natürlich Zombies. Ein Spiel ganz im Sinne eines Escape-Rooms.
Die Hütte im Wald
Nachdem wir unseren Auftrag gelesen haben, sahen wir uns erst einmal um. Wir sassen vor einer kleinen Holzhütte im Wald. Diese wurde durch uns nun erst einmal inspiziert. Wohl gemerkt, immer noch aneinander gefesselt. Darja hat sich in der Vorbereitung wirklich viel Mühe gegeben. Mit Sprühkreide (diese ist abwaschbar) wurden die Wände mit entsprechenden Sprüchen aus der Serie "The Walking Dead" verziert. Auf dem Boden lagen diverse Utensilien: Schlafsack, Kompass, ein vollgekritzeltes Notizheft, Steinschleuder, eine Tasche mit diversen Sachen wie Taschenlampen ohne Batterien (!), einem Schlüssel und vieles mehr. Ganz besonders hervorheben will ich das "stumpfe" Beil, welches dekorativ in die Holzwand gesteckt wurde. Ebenfalls waren auf dem gesamten Boden Puzzleteile verteilt. Da wir nach erstem Durchsuchen nichts gefunden hatten, dass unsere Fesseln löste, versuchten wir es dann tatsächlich mit dem Beil. Geschafft! Jessies Fesseln sind durch. Nun kam unsere Survival-Frau, Jessie, welche die Kabelbinder von Karin und mir mittels dem zerstörten Kabelbinderende öffnete und uns befreite.
Anmerkung am Rande: Unter dem Schlafsack war ein Seitenschneider versteckt, welchen wir nicht auf Anhieb gefunden hatten... Die Fesseln loswerden, hätte also noch viel einfacher gehen können.
Während des Spiels waren wir mittels eines Walkie-Talkies immer mit Darja in Verbindung.
Nachdem wir die Rätsel in der Waldhütte gelöst hatten, ging es weiter. Wir packten alle Sachen in die Tasche und folgten dem Pfad, welchen wir aufgrund der Rätsel erhalten hatten. An einer Weggabelung konnten wir mittels Kompass den richtigen Weg finden. Allerdings ist NE nun mal nicht NNE... weshalb wir erst in die falsche Richtung liefen. Glücklicherweise haben wir das relativ schnell festgestellt und gingen wieder zurück auf den richtigen Pfad.
Die Höhle
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel überlegten wir, ob Darja und/oder Lara sich irgendwo im Wald verstecken um uns zu erschrecken oder als Zombies aufzulauern. Kleines Nebenexperiment: Es ist faszinierend zu sehen, wie eine ungewisse Situation den Geist vernebelt und man sich Sachen einbilden kann...
Mit Ausnahme von knacksendem Gehölz und Hie und Da rollenden Steinen geschah jedoch nichts weiter.
Wie wir den Pfad weiter beschritten, versuchten wir den nächsten Hinweis zu finden. Auch hier können unspektakulär zusammengebundene Hölzer, welche lediglich als Baumstützen dienten, plötzlich interessant werden. Ist das ein Hinweis? Nein. Ist dieser Stein ein Hinweis? Nein!
Die schwarzen Ballone in der Höhe da waren jedoch definitiv ein Hinweis! Ahh, da waren die Batterien. Das war sofort zu erkennen, da wir die Form von Batterien durchschimmern sehen konnten. Diese schnell heruntergeholt, füllten wir diese in die Taschenlampen. Denn diese sollten nun gebraucht werden. Vor uns lag eine sehr dunkle Höhle. Noch am Eingang stehend, ist bereits zu erkennen, dass auch hier Vandalismus mit Sprühkreide betrieben wurde.
"Don't open, Dead inside" stand nebst anderen Sprüchen an der Wand geschrieben. Ebenfalls war zu erkennen, dass es am Ende des Ganges jeweils nach links und rechts weiterging. Die Befürchtung wurde gross, dass sich Darja oder Lara (oder beide?) da versteckten und uns erschrecken würden. Um das Spiel zu gewinnen, mussten wir unseren Mut sammeln und weitergehen. ;-)
Zur Erleichterung aller versteckte sich niemand dort und die Gänge nach links und rechts endeten relativ kurz danach ebenfalls - eine T-förmige Höhle.
Zur rechten Seite lag ein weisses Papier mit einem Text darauf, worüber wir später noch einmal rätselten.
Zur linken Seite lagen eine Truhe und ein Kryptex. Wir trugen beides hinaus und öffneten mit dem Schlüssel aus der Waldhütte die Truhe. Darin lagen Fleisch, Maiskolben sowie Senf- und Ketchup-Tuben - unsere Essensbeute! Aber das war noch nicht alles. Erneut fanden wir Puzzleteile vor, welche wir erst einmal zusammenfügen mussten.
Während wir das Puzzle relativ schnell gelöst hatten, stellte uns das Kryptex vorerst weiter vor ein Rätsel. Das Kryptex konnte nur mit einem Wort mit fünf Buchstaben geöffnet werden. Doch finde erst einmal das richtige Wort. Dafür dachten wir, benötigen wir wiederum den Zettel, welchen wir auch in der Höhle fanden. In einer kindlichen Handschrift stand da ein kurzer Text, welcher mit Captain Milai unterzeichnet wurde.
Nun standen wir drei Frauen im Wald und überlegten, ob Captain Milai ein Anagramm sein könnte. Wir versuchten die Buchstaben umzustellen. Doch das alles machte keinen Sinn. Mussten Buchstaben weggelassen werden? Das ergab lediglich auch nur sinnbefreite Wörter.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Unsere Geschichte spielte sich in der Welt der TV-Serie The Walking Dead ab. Beim Lösungswort handelte es sich um einen Antagonisten aus der TV-Serie - NEGAN. Ebenfalls sind wir diesem Namen gefühlt hundertmal begegnet, denn in der Waldhütte stand der Name an der Wand und in dem Notizheft wurde der Name mehrfach hineingeschrieben, dass es nur das sein konnte.
Schliesslich liess sich das Kryptex damit öffnen. Auch hier fand sich wieder ein Rätsel vor.
Zurück im Camp - Sieg
Nachdem auch diese Rätsel gelöst war, führte uns der nächste Hinweis in unser Camp, in welchem Darja und Lara bereits auf uns gewartet hatten. Für alle, die Degersheim kennen: Wir befanden uns nun im Herrenluftbad.
Das Spiel war vorüber und hatte so viel Spass gemacht! Doch das viele rätseln liess und hungrig werden. Also wurde unsere Beute von unserer Grillmeisterin auf den Grill geschmissen. Dazu hat unsere Chef de Service - Lara - natürlich auch für Brot und leckere Salate gesorgt. Ja, in diesem Moment gings uns allen doch einfach nur gut! Mmmmmhhhmmm!
Als Nachtisch gab es dann selbstgebackene Schokoküchlein von Karin. Mit farblicher Dekoration der Häuser von Hogwarts (Harry Potter). ;-)
Den restlichen Abend haben wir in einer sehr harmonischen und entspannten Atmosphäre verbracht. Wir hatten viel zu lachen.
Da wir uns alle ja auch schon teilweise seit dem Kindergarten gekannt hatten, wurden auch wieder alte Geschichten ausgegraben. "Wisst ihr noch? Damals...?"
Um 22.30 Uhr haben wir uns dann wieder aufgemacht und den Heimweg angetreten.
Es war ein richtig gelungener Tag.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen, die dabei waren und den Tag zu diesem besonderen Erlebnis gemacht haben. Einen besseren Junggesellinen-Abschied hätte es für mich nicht geben können. :-)
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